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Neue Produktionsanlage im Steinbruch Mellikon AG: rationalisierte Steinkorb-Abfüllung

Reportage
30.4.2014

Für die optimierung der Steinkorbproduktion hat die Steinbruch Mellikon AG eine neue, hochmechanisierte Steinkorb-Abfüllanlage in Betrieb genommen. In Mellikon am Rhein begann vor über hundert Jahren die Schweizerische Sodafabrik Zurzach, Kalkstein abzubauen, der für die Sodaherstellung verwendet worden ist.

Die im Jahr 1921 von der Solvay Schweiz übernommene Sodapro­duktion wurde 1986 eingestellt, worauf die zwei Jahre später ge­gründete Steinbruch Mellikon AG das ganze Steinbruchareal erwarb.Fortan wurden hier Gestaltungs­steine, Kleinmauersteine, Schrop­pen und Kalkstein­Kieskomponen­ten abgebaut und aufbereitet. Diese Produkte wurden vorwie­gend im Strassen­ und Tiefbaueingesetzt. Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment durch einwichtiges Erzeugnis ergänzt: die Steinkorbproduktion. Die inDrahtkörbe (Gabionen) abgefüllten Kalksteinschroppen fanden im Gartenbau und in der Umgebungs­gestaltung vermehrt Absatz.

Mechanisierung der Steinkorbherstellung

Die neue Produktionseinrichtung ist aufgrund von Erfahrungen, die das Unternehmen unter Leitung von Geschäftsführer André Schä­rer mit den bisher auf einfachsteArt und Weise abgefüllten Stein­körben gemacht hat, sowie denIdeen der Firmen Lüscher Indus­trie AG und ASE Technik AG ent­wickelt und realisiert worden.Dabei konnten dank der Innova­tionsfreudigkeit der UnternehmerWerner Kalt und Dominik Um­bricht Synergien im Bau der neu­en Anlage verwirklicht werden.Dem Investitionsentscheid ging eine Ideenfindung voraus, wozu die ASE Technik AG ihre jahrzehn­telangen Erfahrungen bei der Ent­wicklung und Umsetzung vonSpezialeinrichtungen für die Kies­gewinnungsindustrie einbringen konnte. Nach den ersten Vorstel­lungen für die Mechanisierung derSteinkorb­Abfüllanlage wurden verschiedene Methoden und Ver­fahren evaluiert. Daraus wurde 2012 die Planung­ und Projektierung in Angriff genommen. Anfang 2013 fiel der Entscheid für die Realisierung, und im Laufe des Jahres erfolgten der Bau und die Montage.

Drehrütteltisch als Herzstück

Zu den Vorgaben der Unterneh­mensleitung für die Anlagenpla­nung gehörten die weitgehendenMechanisierungen der Produk­tion, eine hohe Flexibilität bezüg­lich Steinkorbgrössen und Füllm­aterial sowie ein vereinfachter Ablauf. Um die Vielzahl der ange­botenen Füllmaterialien und Korb­grössen rationell verarbeiten zu können, wird das Prinzip eines Drehrütteltisches angewandt. Auf diesem können gleichzeitig zwei Schalen bearbeitet und die Körbe sehr kompakt und bis an den obe­ren Rand gefüllt werden. Diese Neuentwicklung von ASE Technik AG ist das Herzstück der Anlage: der Drehrütteltisch

Verfahrenstechnik und Produktionsablauf

Das vorklassierte Rohmaterial wird mit einem Pneulader in die Aufgabestation gekippt und dann über ein Abzug­ und ein Förder­band auf eine Siebmaschine ge­fördert. Diese stellt sicher, dass das Material für die Körbe gereinigt wird. Das gesiebte und gereinigteMaterial wird auf ein fahr­ und reversierbares Förderband aufge­geben, das die verschiedenen Fraktionen in die vorgesehenen Silos transportiert. Unterhalb der fünf Silos sind Förderrinnen ins­talliert, mit denen die vorgewähl­ten Fraktionen via Förderband dosiert auf ein fahr­ und hubver­stellbares Förderband übergeben werden. Dieses befüllt den jewei­ligen Korb auf dem Rütteltisch. Durch das Rütteln werden dieSteine optimal im Korb verteilt.Bei den eingesetzten Maschinen­systemen handelt es sich um Standard­ Geräte, die in Steinbrü­chen erprobt sind. Das von ASE entwickelte Verfahren des Dreh­tischs bringt einen produktiven und wirtschaftlichen Vorteil.

Anlagekonzept und Gebäudegestaltung

Die Abfüllanlage für Steinkörbeist in die neuen HauptelementeMaterialanlieferung, Aufgabesta­tion und Abfüllanlage sowie in die bestehende Steinbearbeitung und die Waschplätze gegliedert. An Stelle der alten Halle ist ein Neu­bau erstellt worden. Das Gebäude ist eine Stahlkonstruktion, die aussen mit sandsteinfarbig be­schichtetem Stahlblech verkleidet ist. Das Hallendach ist zwecksSelbstreinigung mit einer Neigung von 10 Grad ausgeführt, sodass dieMöglichkeit besteht, bei BedarfSolarmodule zu installieren.


Die fünf Silos sind aus Stahlblech geschweisst und zwecks Lärm­schutzes im Prallbereich des Ma­terials mit Gummimatten ausge­kleidet. Die Siebmaschine und das Förderband sind auf der Silokons­truktion abgestützt, an der auch die Förderrinnen, Förderbänder und der Wandschwenkkran aufge­hängt sind. Der Drehboden ist durch ein Betonfundament ge­stützt und trägt den Rütteltisch. Die Tragkonstruktionen der Anla­ge sind in Stahl gefertigt. Alle Ma­schinen stehen auf massiven Grundrahmen und sind über Po­deste mit Gitterrosten erreichbar.Die Stockwerke sind über Treppenerschlossen. Die Steinbearbeitung, die bisher in Nebengebäuden un­tergebracht war, ist nun mit der vorhandenen Bohrmaschine und der Steinfräse in der neuen Halle platziert. Der Lagerplatz für dieStahlgitter befindet sich entlang der Südfassade auf einer Höhe von 5,4 m und wird mit dem Hallen­kran bewirtschaftet.

Massnahmen gegen Erschütterungen und Lärm

Die durch den Betrieb der Produk­tionsmaschinen auftretenden Er­schütterungen werden dank des neuen, gross dimensioniertenFundaments der Halle wesentlich besser aufgenommen, respektive weniger auf den Untergrund über­tragen. Die Siebmaschine ist mitFedern oder Gummipuffern auf einem stabilen Grundrahmen ge­lagert. Die Schwingungen können somit nicht auf das Nachbargrund­stück übertragen werden.

Die Anforderungen der Lärm­schutz­Verordnung können im neuen Werk vollumfänglich erfüllt werden. In der Abfüllanlage fürSteinkörbe entsteht Lärm durch den Betrieb der Maschinen und durch die Materialförderung. Die hauptsächlichen Lärmquellen sind: Siebmaschine, Aufgabesta­tion, Silos und Materialübergaben sowie Rütteltisch, Bohrmaschine und Fräse. Durch gezielte Mass­nahmen an den Maschinen und in deren Umfeld liegt die Lärmbelas­tung sowohl im Innern der Gebäu­de wie auch der Nachbargrund­stücke unterhalb der zulässigenGrenzwerte. Durch das Auskleidender Aufgabestation, Silos und Ma­terialübergaben mit Verschleiss­gummi kann der Lärm stark redu­ziert werden. Zudem werden die Silos nie ganz leer gefahren, wo­durch immer Material im Silo lie­gen bleibt und beim Füllvorgang Material auf Material fällt. In der neuen Abfüllanlage sind der Rüt­teltisch, die Bohrmaschine und die Steinfräse komplett eingehaust, was den Lärm deutlich reduziert.

Weitere Punkte zum Umweltas­pekt Lärm sind der Einsatz vonFörderbändern für die innerbe­trieblichen Materialtransporte.Zudem sind die Fensterflächen mit ihrer geringeren Schallisolation auf das Minimum reduziert.

Breites Angebot an Steinkörben

Um eine Vielfalt der unter demMarkenzeichen Rawe­ Steinkörbeangebotenen Natursteinprodukte liefern zu können, werden ver­schiedene Steinsorten verarbeitet. In der Grösse reichen die Stein­körbe bis zu Abmessungen von 2x 1 x 1 m und einem Gewicht bis3,2 t. Standardmaterial ist der in Mellikon abgebaute Jurakalkstein.Hinzu kommen weitere Steinsor­ten wie Alpenkalk, Bollensteine, Schwarzwald­ Granit sowie aufWunsch edler Marmor aus Tiroloder für spezielle Gestaltungen farbiger Glasschotter. Eine Beson­derheit im Sortiment sind Stein­körbe mit integriertem Lärm­ Ab­sorbersystem, die beim heutigen Verkehrsaufkommen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dies vor allem bei Wohnüberbauungen, die an stark befahrenen Strassen er­stellt werden oder entlang vonBahnlinien.

DSB | 04/2014

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